STRUKTUREN FÜR EIN KLIMAFREUNDLICHES LEBEN

APCC (Austrian Panel on Climate Change)

Zahlreiche Wissenschaftler (über 180) unterschiedlichster Fachrichtungen (Biologen, Klimaforscher, Wirtschaftswissenschaftler, Juristen, Agrarwissenschaftler…) haben sich in diesem Umfangreichen Bericht (über 700 Seiten) intensiv damit auseinandergesetzt: Welche Strukturen sind notwendig um in Österreich ein Klimafreundliches Leben führen zu können. Was ist auf internationaler und Europäischer Ebene, was ist österreichweit erforderlich und was kann regional getan werden. Natürlich kann und muss jeder einzelne seinen Beitrag leisten – aber entscheidend ist es Strukturen zu schaffen die ein klimafreundliche Leben ermöglichen und fördern.

Am Anfang des umfangreichen Berichts steht eine Zusammenfassung für Entscheidungsträger (von Regierung bis Bürgermeister und anderen Verantwortlichen – und natürlich ach für alle interessierten Menschen). Nur wenige werden die ganzen 700 Seiten durcharbeiten – zumal es sich nicht um einfache Lektüre handelt. Aber jedem Verantwortlichen ist es zumutbar die Zusammenfassung zu lesen (19 Seiten) und dann einzelne, für seinen Bereich wichtige Kapitel.

Im Hauptteil wird das Thema in 6 Handlungsfeldern analysiert: Wohnen, Ernährung, Mobilität, Erwerbsarbeit, Sorgearbeit, Freizeit.  Es bleibt nicht bei der Analyse – viele konkret Gestaltungsoptionen auf unterschiedlichen Ebenen werden erarbeitet. Es liegt an den Entscheidungsträgern, diese Optionen umzusetzen. Es liegt an uns allen, dies von den zuständigen Entscheidungsträgern einzufordern.

AM BEISPIEL ERNÄHRUNG

Produktion – Verarbeitung – Handel – Konsum – Lebensmittelabfälle. Bereich, die unser ganzes Leben maßgeblich beeinflussen und entscheidenden Einfluss auf das Klima und die Biodiversität haben. Wie müssen Strukturen in diesen Bereichen geändert werden, um ein Klimafreundliches Leben in Österreich möglich zu machen, zu fördern. Welche unterschiedlichen Interessen müssen berücksichtigt werden, welche Konflikte sind im Zusammenhang mit vorgeschlagenen Maßnahmen zu erwarten, wie müssen soziale Aspekte beachtet werden, welche Rolle spielt die internationale Agrarpolitik und der Lebensmittelhandel und vieles mehr.

Einige Hauptaussagen des Berichts:

„Eine auf Klimaziele ausgerichtete integrative Ernährungspolitik… steht im Konflikt mit Interessen, die den Status quo aufrechterhalten wollen, dem gegenwärtigen Handelssystem sowie der aktuellen Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP).“

„Unser Wirtschaftssystem forciert Produktion, Weiterverarbeitung, Konsum und die Geringschätzung tierischer Produkte, da es darauf beruht, dass billige Erzeugnisse zur Verfügung gestellt und exportiert werden.“

Wegen der Arbeitsbelastung und der finanziellen Situation sowohl für Bauern und Bäuerinnen aber auch für Beschäftigte bei der Ernte, in der Lebensmittelverarbeitung und im Handel ist „eine Aufwertung der menschlichen Arbeit“ erforderlich „um die soziale

Dimension klimafreundlicher Strukturen zu gewährleisten.“

Demokratie bedeutet nicht nur alle paar Jahre einen Stimmzettel in die Wahlurne zu werfen. Die Erderhitzung ist die größte Herausforderung für die Menschheit. Diese Erderhitzung einzugrenzen, die Folgen zu bewältigen ist Aufgabe für alle und gleichzeitig eine Chance für eine gemeinsame, sozial gerechte Zukunft. Wir alle müssen nachdenken, uns zusammentun, laut und entschieden unsere Stimme erheben, von Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik rasche, entschiedene Maßnahmen fordern!